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6 Tage Siebenbürgen: Ein kurzer Reisebericht

Im August 2019 war ich, Atti, im Zuge einer Sportveranstaltung, dem Spartan Race, in Siebenbürgen, Rumänien. Gemeinsam mit Elsa und einer Freundin waren wir zwar ein Jahr zuvor schon mal in Rumänien, aber leider nur für einen Tag in Timisoara nahe der serbischen Grenze. Als ich auf der Suche nach einem neuen Event für meinen Laufkalender war, kam ich sehr schnell auf Poiana Brasov, einem der bekanntesten Skigebiete in Rumänien. Der Termin passte, die Preise auch. Schnell waren 5 Nächte gebucht. Mit dabei war auch meine Mama. Da sie begeistert von der Idee war, Transsylvanien zu bereisen, nahm ich sie einfach mit. Welche Orte wir in diesen Tagen besucht haben, erfährst du in diesem Beitrag…


Meine Route auf Google Maps



Tag 1: Brasov

Nach einem kurzen Flug von Wien nach Bukarest landeten wir am Abend am Flughafen Otopeni. Von da ging es per Mietwagen gleich weiter nach Brasov. Ok, Stopp! „Gleich“ ist hier das falsche Wort. Wir hatten Probleme mit dem vorab gebuchten Fahrzeug. Was genau passiert ist erfährst du in einem weiteren Beitrag. Also, nach etwa drei Stunden ging es mit dem Auto, einem Dacia (what else in Rumänien 😉), von Bukarest nach Brasov bzw. Kronstadt, so die deutsche Bezeichnung. Bei der Zieleingabe ins Navi dachte ich mir schon, dass dieses vermutlich falsch berechnet hat. Zweieinhalb Stunden für eine Strecke von knapp 150 Kilometer wirkte auf mich etwas übertrieben.

ein Dacia als Mietwagen, was sonst 😉

Leider hatte das Smartphone recht. Der Verkehr war grauenhaft. Viele Ortschaften wurden passiert, Serpentinen abgefahren und der Fahrstil ist auch merklich „osteuropäischer“ als ich es gewohnt bin. Es war schon ziemlich spät, als wir am Zielort ankamen, deshalb reichte die Zeit nur für einen kurzen Halt bei einem Supermarkt. Danach ging es zu unserem Airbnb.



Tag 2: Sighisoara

Für Tag zwei stand Sighisoara auf dem Plan. Die Stadt liegt etwa anderthalb Stunden Fahrzeit mit dem PKW nordwestlich von Brasov entfernt. Der historische Stadtkern zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auf der Fahrt wurden wir, durch waghalsige Überholmanöver anderer, und Autowracks im Straßengraben, an den Fahrstil der Einheimischen erinnert. Dörfer, in denen Pferdekutschen noch als Fortbewegungsmittel dienen, wechselten sich mit Baustellen ab. Dementsprechend verlängerte sich die Anreisezeit. Nichtsdestotrotz ist ein Besuch von Schäßburg, wie es auf Deutsch genannt wird, lohnend. Mehr dazu in einem eigenen Beitrag. Den Abend ließ ich im RedGym in Brasov ausklingen.

Der Stundturm, das Wahrzeichen der Stadt
Die Altstadt von Sighisoara


Tag 3: Bran und Rasnov

Am nächsten Morgen entschieden wir uns das sagenumwobene Schloss Bran, welches als „Draculaschloss“ bekannt ist, zu besuchen. Ob sich ein Besuch lohnt, erzähle ich dir bald in einem separaten Beitrag. Aber so viel vorab: Man fühlt sich wie ins Mittelalter zurückversetzt. Vielleicht auch deshalb, weil vor dem Schloss ein Medieval-Market platziert ist. Echt interessant! Das Wetter war leider sehr schlecht. Nieselregen begleitete uns den ganzen Tag. Nur kurz öffnete sich die Wolkendecke. Dieses Zeitfenster nutzten wir, um uns auf den Mittelalterständen im Freien umzusehen. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft blieben wir kurz auf halbem Weg in Rasnov (dt. Rosenau) stehen. Hier findet sich, wie auch in Brasov, ein Namensschild a là Hollywood im Berghang. Sehr cool, wie wir finden. Eine historische Festung lässt sich auch bewundern. Einen Besuch haben wir aufgrund des Wetters ausgelassen.

Schloss Bran
Die Bauernburg in Rasnov


Tag 4: Spartan Race in Pioana Brasov

Am Sonntag lag der Fokus für mich auf dem Spartan Race in der Distanz „Beast“. Ein Geländelauf mit einer Streckenlänge von mindestens 21 km und 30+ Hindernissen. Reichlich Höhenmeter stand auf der Agenda. Schließlich ist der Austragungsort das bekannte Skigebiet Poiana Brasov. Das Wetter wurde vom Vortag übernommen. Nieselregen und dichter Nebel bei kühlen Temperaturen. So stellt man sich das Wetter Anfang August eigentlich nicht vor. Sichtlich nervös war ich auf der 20-minütigen Anfahrt von unserer Wohnung zum Wintersportort. Falls es dich Interessiert wie es mir beim Lauf erging, lass doch einen Kommentar da. Gerne kann ich einen eigenen Beitrag dazu verfassen. Da der Start bereits um 08:30 erfolgte, hatten wir den Nachmittag zum Schlendern durch Brasov übrig.

vor dem Spartan Race…
…und danach


Tag 5: Sinaia und Bukarest

Eher zufällig fand ich heraus, dass es in Siebenbürgen ein Märchenschloss gibt. Dier Standort Sinaia liegt ziemlich genau zwischen Brasov und Bukarest. Deshalb kombinierten wir einen Besuch mit der Rückreise in die Landeshauptstadt. Die Fahrt war wie gewohnt nervenaufreibend.

Insidertipp: Plan dir genügend Zeit für die jeweiligen Fahrten von A nach B ein. Es dauert erfahrungsgemäß immer um einiges länger, als Google Maps dir anzeigt.

Das Schloss Peles in Sinaia. Eines der schönsten Schlösser Europas
Schloss Pelisor, nur unweit von Schloss Peles


Unser Hotel in Bukarest liegt nur wenige Gehminuten von der nächsten Metro-Station entfernt. Wir fuhren bis zur Station „Universitate“ und erkundeten von hieraus die Stadt.

Unser Hotel in Bukarest
Das Palast des Volkes


Tag 6: Heimreise

Am letzten Tag reichte die Zeit lediglich für ein Frühstück. Vom Hotel ging es direkt zur Rückgabestelle unseres Leihwagens. Der Parkplatz des Mietwagenbüros ist nur wenige hundert Meter vom Flughafen entfernt und leicht per Taxi erreichbar. Wir zahlten keine zwei Euro für den Transfer. Hier sind auch die meisten großen Autovermieter vertreten.



Nicht besuchte Orte

Da ich nur 6 Tage im Lande war, konnte ich leider nicht jeden Punkt meiner Bucketlist abarbeiten. Aber dafür habe ich genügend gute Gründe, um nochmals nach Transsylvanien zu kommen. Nachfolgend die Orte, welche ich bei meiner nächsten Reise nach Rumänien definitiv nicht missen werde: Cluj Napoca, Sibiu, Targu Mures, Alba Julia.


Warst du schon einmal in Siebenbürgen? Welche Städte hast du schon gesehen, oder welche möchtest du unbedingt einmal erleben? Erzähl uns davon in den Kommentaren!

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