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Flugreise mit Baby: mit diesen Infos bist du bestens vorbereitet!

Seien wir mal ehrlich: schon eine Reise ohne Kind kann manchmal ganz schön überfordern. Mit Kind können neben der Anreise zur Urlaubsdestination auch bereits die Vorbereitungen zur Tortur werden. Um euch als Eltern dabei so gut wie möglich zu unterstützen, haben wir die wichtigsten Infos sowie besten Tipps und Tricks für eine optimale Reisevorbereitung zusammengefasst...

Spaziergang durch Istaravsan in Tadschikistan

In einem extra Beitrag haben wir übrigens speziell Tipps zur ersten Fernreise mit Baby für euch zusammengefasst, falls ihr vorhabt, weiter weg zu fliegen. 🙂

Das Wichtigste gleich zu Beginn! Auch wenn es selbstverständlich klingt, vergewissere dich, dass alle Reisepässe und Ausweise noch lange genug gültig sind.

Für Kinder bis 2 Jahren muss in der Regel kein eigener Sitzplatz im Flugzeug gebucht werden und auch nicht der volle Ticketpreis bezahlt werden. Wie hoch die Kosten für das Ticket sind, ist von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft unterschiedlich. Im Durchschnitt sind es jedoch rund 10% des Erwachsenentarifs. Es kann aber auch vorkommen, dass man bei Airlines eine fixe Pauschale bezahlt, egal wie hoch der Preis des Erwachsenentickets ist. Ist dein kleiner Spatz erst mal 2 Jahre alt, bleibt dir leider nichts anderes übrig, als den vollen Ticketpreis zu bezahlen.

Good to know: Bei der ungarischen Billigairline WizzAir zahlt man beispielsweise für Kinder unter 2 Jahren immer eine fixe Pauschale, die für jeden Flug gleich hoch ist. Aktuell (Juni 2024) sind das 32€ pro Flug. So kann es theoretisch sein, dass das Kinderticket mehr kostet, als das Erwachsenenticket. In der Praxis haben wir das auf unserem Flug von Abu Dhabi nach Kuwait erlebt: Wir haben pro Person 10€ gezahlt, Fiona die Pauschale von 32€.

Grundsätzlich raten wir dir, keine Scheu davor zu haben, das Bordpersonal um Hilfe zu bitten, egal wobei. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass alle Flugbegleiter*innen immer extrem freundlich sind und alles versuchen, dir den Aufenthalt an Bord mit Baby/Kind so stressfrei wie möglich zu gestalten. Sie helfen dir dabei, Babynahrung zuzubereiten, erwärmen dir Breigläschen oder helfen dir auch gern mal dabei, deinem Baby Windeln zu wechseln.

Ist dein Baby unter 2 Jahre alt, sitzt es während des Fluges auf deinem Schoß. Bei Start und Landung muss es angeschnallt sein. Dazu erhältst du vom Bordpersonal einen eigenen Baby-Verlängerungsgurt. Die Flugbegleiter*innen erklären dir gerne, wie er funktioniert.

Hast du einen Langstreckenflug, bietet es sich an, vorab ein Baby-Bassinet zu reservieren. Das sind kleine Babybettchen, die ganz vorne in der ersten Reihe des Flugzeuges an der Wand angebracht werden. Jede Airline hat hierbei unterschiedliche Richtlinien, bis wann es genutzt werden darf. Vor allem, wenn du nachts fliegst, und dein Baby viel schläft, ist das unheimlich praktisch! So musst du dein Kind nicht die gesamte Zeit im Arm halten.

Grundsätzlich raten wir allen verreisenden Eltern, sich diesbezüglich nicht zu viele Gedanken zu machen. Babys und Kinder gibt es überall auf der Welt! Das bedeutet: es wird auch überall Produkte für sie zu kaufen geben. Selbst in Staaten wie Bahrain, Kuwait, Mauritius oder Ghana gibt es riesige Supermärkte mit den gängigen Herstellern, die wir auch aus Europa kennen. Klar, in den meisten Fällen gibt es nicht exakt die Produkte, die du auch zu Hause verwenden würdest… aber du findest bestimmt etwas Passendes!

Sollte dein Baby jedoch besondere Essgewohnheiten bezüglich PRE-Pulver oder Brei-im-Glas haben, kann es besser sein, das Meiste bereits im Gepäck zu haben. Stillst du als Mutter dein Kind noch voll, musst du dir natürlich überhaupt keine Gedanken machen… dann hast du den Jackpot! 😉

Wir checken vorab immer auf Maps, wo der nächstgelegene Supermarkt zu unserem Hotel ist. Sei es für Babybrei, Windeln oder einen verlorenen Schnuller. So bist du bereits vorab informiert und kannst notfalls rasch etwas besorgen.

Stichwort Nahrung im Gepäck: Ziemlich alles was das Baby benötigt, wird im Handgepäck an der Security durchgewunken. Es heißt, man darf „so viel mitnehmen, wie für die Flugreise gebraucht wird“, auch wenn es die allgemein gültigen Maximalwerte überschreitet. Sollte dein Mitgenommenes den Rahmen nicht sprengen, wird niemand bei der Sicherheitskontrolle etwas sagen. Selbst Wasser abgepackt oder offen in der Thermoskanne wird durchgewunken.

Sag bei der Sicherheitskontrolle, dass du Babynahrung mit dabei hast und gib alles extra zur Seite. Dieses wird dann meistens in speziellen Scannern kontrolliert.

Gleich nach der Frage zur Babynahrung stellt sich für viele die Frage, wie viele Windeln eingepackt werden sollen. Wir handhaben es folgendermaßen: Für einen Wochenendtrip nehmen wir ALLE Windeln mit. Für Reisen ab 3-4 Tagen Tagen packen wir nur ein paar Stück für die Anreise und eventuell den ersten Tag vor Ort ein. Der Rest wird von uns, so wie die Nahrung auch, dann vor Ort besorgt. Denn auch Windeln gibt es wirklich in jedem Land der Welt zu kaufen!

Ein guter Reisebuggy ist das A und O auf jeder Reise! Wir verwenden seit Fionas Geburt den Buggy „Metro+“ von Ergobaby und sind sehr zufrieden. Er kann ganz einfach und schnell zusammengeklappt werden und hat sogar Handgepäcksgröße; sprich: er kann bei den meisten Airlines auch problemlos mit an Bord genommen werden.

Wir geben unseren Reisebuggy jedoch fast immer als Gepäcksstück am Check-In Schalter auf. Warum? Weil wir so 1) jede Menge Windeln & co drin verstauen können und so ein kostenloses Gepäckstück haben, obwohl wir nur Handgepäckstarif haben. Und 2) weil wir Fiona auf Flughäfen eigentlich immer in unserer Babytrage haben und den Buggy nicht benötigen.

Bezüglich Reisebuggy beim Fliegen hast du folgende Optionen:

  • So wie wir das meist machen: den Reisebuggy (am besten in einer Transporttasche) bereits beim Check-In Schalter abgeben. Dies ist bei den allermeisten Airlines kostenlos. Informiere dich diesbezüglich vorab auf der Seite der Airline. Aber grundsätzlich kannst du dich bei den Airlines entscheiden, ob du entweder einen Reisebuggy kostenlos mitnehmen möchtest, oder einen Kindersitz, oder ein Reisebett.
  • Den Reisebuggy bis unmittelbar vorm Einstieg ins Flugzeug mitnehmen. Willst du das machen, musst du das beim Check-In Schalter unbedingt bekannt geben. Dann wird das notiert und der Buggy erhält eine Markierung mittels Schleife oder Sticker. Du lässt dann kurz vorm Boarding den Buggy einfach vor der Flugzeugtüre stehen oder gibst ihn dem Bodenpersonal. Dann wird er unten im Frachtraum verstaut und du erhältst ihn nach der Landung am Zielort wieder. Hier gibt’s 2 Optionen: entweder du bekommst ihn ebenfalls wieder gleich nach Ausstieg aus dem Flugzeug, oder du holst ihn in der Ankunftshalle am Gepäcksband ab. Das ist von Airline zu Airline und Flughafen zu Flughafen unterschiedlich. Frag am Check-In Schalter vorab nach, wie das in deinem konkreten Fall gehandhabt wird.

Info: Es gibt an den meisten großen Flughäfen Babybuggys kostenlos zum Ausleihen!

Auch bei der Unterkunft wird die Auswahl auf „Babytauglichkeit“ gefiltert. Dabei suchen wir nicht explizit nach Hotels für Familien und Kindern. Vielmehr beachten wir dabei folgende Punkte:

  • Erlaubt die Unterkunft überhaupt Kinder? Oft steht bei großen Buchungsplattformen schon im Titel „Adult only“. In den Details weiter unten ist zudem explizit angegeben, ob in der Unterkunft Kinder erwünscht sind oder nicht. Auch in den Rezessionen suchen wir nach Einträgen, wie es speziell Familien mit Kindern gefallen hat.
  • Hat das Zimmer ein Doppelbett? Wir achten besonders auf ein Doppelbett mit nur einer durchgehenden Matratze und einer Mindestbreite von 180cm. Da Fiona auf Reisen immer bei uns im Bett schläft und nicht in einem eigens dafür vorgesehenen Babybett, ist uns die Größe des Bettes eben sehr wichtig. Manchmal werden zwei Einzelbetten zusammen geschoben und als „Doppelbett“ angegeben. Hier klappt es zur Not auch mit einem zusammengerollten Handtuch im Spalt. Ein zweites Handtuch drüber legen und schon liegt das Buzi sicher in der Mitte. Falls ihr das Baby lieber nicht bei euch im Doppelbett liegen habt, versichert euch, ob die Unterkunft ein Babybettchen zu Verfügung stellt, und ob dies Zusatzkosten mit sich bringt.
  • Verfügt das Zimmer über einen Wasserkocher? Dieser ist auf Reisen mit Baby bei uns ein absolutes Must-Have! Einerseits, um Schnuller, Fläschchen oder Besteck zu entkeimen, andererseits aber auch für die Zubereitung von Breien und Milchnahrung. Wir haben uns einen kleinen Reisewasserkocher besorgt, den wir immer mitnehmen, sollte es in den Hotels vor Ort keinen geben. Oft gibt es zwar in den Zimmern keine eigenen Wasserkocher, aber man kann an der Rezeption fragen, und sich einen ausborgen. Schreibt dazu einfach vorab euer Hotel an und informiert euch darüber.

Hoffentlich konnten wir einige offene Fragen mit diesem Beitrag klären. Hast du noch weitere Fragen zu Flugreisen mit Baby? Oder hast du vielleicht noch weitere Tipps, die sich bei dir bewährt haben? Dann lass uns gerne einen Kommentar unter diesem Betrag da!

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