Billigflieger: Was du wissen musst
Jeder von uns kennt die Angebote aus der Werbung der Billig-Fluggesellschaften: Für nur € 9,90 nach Mallorca oder Barcelona. Sogar London für 99 Cent wurde bereits beworben. Doch was ist dran an den Schnäppchen und was musst du als Urlauber beachten? All das erfährst du in diesem Beitrag…

Vorab möchten wir erwähnen, dass wir mit diesem Beitrag weder die schlechten Arbeitsverhältnisse bei den Low-Cost-Airlines für gut heißen noch unterstützen wir das unnötige Herumfliegen auf Kosten der Umwelt. Wir sind uns durchaus über die schlechte CO2-Bilanz von Flügen bewusst und fliegen auch keine unnötigen Strecken wie zB. von Linz nach Wien. Gerne kannst du uns kontaktieren, falls du über dieses Thema diskutieren möchtest.
Leider ist nicht alles Gold was glänzt. Das lässt sich auch aufs Fliegen für wenig Geld übertragen. Damit die Airlines so günstige Tickets anbieten können, müssen anderswo Abstriche gemacht werden. Ein großer Einsparungspunkt sind die Löhne. Aktuell steht wieder ein heimischer Luftbeförderer in der Kritik wegen schlechter Arbeitsbedingungen. Ein weiterer Kostensenker ist das magere Angebot an Bord.


Zum Vergleich zu den teuren Anbietern darfst du dir hier kein kostenfreies Essen oder Trinken erwarten. Auch beim Entertainment wird gespart. Bildschirme sind nicht vorhanden und für Zeitschriften oder Magazine muss auch extra bezahlt werden. Entscheidest du dich für einen Billigflug, musst du außerdem Einschränkungen in Sachen Komfort hinnehmen. Beinfreiheit ist meist knapp bemessen und die Funktion zum Zurückklappen der Rückenlehne ist nicht vorhanden. Damit wird Gewicht gespart und lässt mehr Sitzreihen im Flugzeug zu.

Kosten lassen sich auch durch das Anfliegen von kleineren Airports sparen, da hier die Start- und Lande-, sowie die Standgebühren günstiger sind als bei großen Drehkreuzen. Hier solltest du also die Anreise zum Flughafen genau beachten. Der Name ist oft Marketing. So liegt zum Beispiel der Flughafen Frankfurt-Hahn nicht in der Nähe der deutschen Metropole, sondern ist 120 Kilometer weit entfernt. Abflugzeiten sind nicht selten sehr früh morgens oder spät abends, da diese unbeliebten Slots für die Linien günstiger sind. Auf optimale Umsteigezeiten bei Zwischenlandungen wird kein Wert gelegt.
Insider Tipp von uns: Vermeide Abflüge an Wochenenden und Feiertagen, sowie Flüge während Großveranstaltungen, wie Festivals und Sportveranstaltungen, am Zielort.

Den meisten Gewinn erwirtschaften die Gesellschaften auf folgendem Weg:
Für das Bordbistro muss extra bezahlt werden. Zusätzlich werden gerne Parfum, Kinderspielzeug oder Gewinnspiellose über den Wolken verkauft.
Eine freie Platzwahl wie früher gibt es schon lange nicht mehr. Die besten Plätze kosten auch das meiste. Hier sind Preise von 20 Euro pro Person und Strecke keine Seltenheit. Auch zusätzliches Gepäck kann teuer werden. Meist ist nur mehr ein kleiner Rucksack, welcher unter den Vordersitz verstaut werden muss, kostenfrei inkludiert. Das Gewicht ist, je nach Anbieter, auf acht oder zehn Kilogramm limitiert. Benötigst du zusätzliches Gepäck, raten wir dir zu einer Buchung vorab über das Internet. Hier sparst du im Regelfall gegenüber der Buchung am Schalter.
Bei den Check-In Bedingungen solltest du ebenfalls wachsam sein. Es ist meist 48 Stunden vor Abflug möglich, selbst online einzuchecken. Erkundige dich auch gut, in welcher Form du das Ticket vorzeigen musst. Ob als Ausdruck oder in einer App am Smartphone ist hier nicht egal. Sowohl beim Anmelden am Schalter als auch beim Ausstellen des Flugscheines vor Ort muss extra gezahlt werden. Es kann schon mal passieren, dass die Gebühren höher ausfallen als du für den ursprüngliche Flugpreis bezahlt hast.


Bei der Sicherheit musst du dir übrigens keine Sorgen machen. Jede Airline hat sich an dieselben Standards zu halten. Das Flotten-Durchschnittsalter bei den europäischen Billigfluglinien beträgt nur wenige Jahre und die Flieger sind auf dem neuesten Stand der Technik.

So kannst du schon bei der Anreise sparen:
Lass dir deinen Sitzplatz automatisch zuweisen. Ein Rucksack ist oft ausreichend für ein Wochenende in einer Stadt. Sehe es als eine Herausforderung und verzichte auf die drei Ersatzhosen. Obendrein sparst du auch Zeit am Airport, da du dich nicht am Counter anstellen musst, um das Gepäck aufzugeben. Statt dem durchweichten Sandwich von der Menükarte packst du dir ein Lunchpaket schon zuhause ein.

Insider Tipp von uns: Unsere leeren Wasserflaschen füllen wir nach der Sicherheitskontrolle auf dem WC oder Wasserspender auf.
Befolgst du diese Hinweise, bleibt den günstig ergatterter Flug auch wirklich ein Schnäppchen. So ist es eher mal möglich, spontan ein paar Tage in den Urlaub zu fliegen. 😊
Die Auswahl der verfügbaren Destinationen ist heutzutage sehr groß. Die ungarische Airline, mit dem pinken Logo, fliegt zum Beispiel 45 Ziele an. Davon 17 ab Wien. Auch wir lassen uns ab und zu Mal, bei der Auswahl des nächsten Reiseziels, durch das Angebot an Flügen ab Wien inspirieren. So waren wir beispielsweise schon für einige Tage mit dem Rucksack in Malmö oder Athen.

Hier findest du nochmal alle Punkte im Überblick:
- Beachte, auf welche Art du das Flugticket vorweisen musst: Ausdruck oder App/PDF
- Denke an den rechtzeitigen Online – Check-In: meist 48h vor Abflug
- Pack dir ein Lunchpaket + leere Wasserflasche ein 👍
- Ein Rucksack statt dem Koffer reicht oftmals aus und macht flexibler 😉
- Achte auf die Abflug- und Umsteigezeiten
- Plane die Route zum (kleineren) Airport vorab, um keine Überraschungen zu erleben

Warst du schon mal mit dem Billigflieger auf Urlaub? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Erzähle es uns in den Kommentaren. 😊
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