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Das musst du VOR deiner Reise nach China beachten!

Die chinesische Mauer, die Nudelbox vom Imbiss um die Ecke oder das neueste Hightech-Gadget aus Fernost. Jeder von uns kennt das ostasiatische Land aus dem Alltag. Bereits Kinder sind oft mit Teilen dieser Kultur vertraut. Doch die wenigsten waren schon mal selber im Reich der Mitte. In diesem Beitrag haben wir für dich die wichtigsten Informationen zur Vorbereitung eurer Reise zusammen gefasst…

Li River, Yangshuo & Umgebung

Wenn es um die Einreise in die Volksrepublik China geht, gibt es so einiges zu beachten. Die Visa-Bestimmungen wurden im Februar 2024 für mehrere westliche Staaten erleichtert. Besitzer*innen eines österreichischen Passes können seither beispielsweise für 15 Tage visafrei einreisen. Willst du länger als 15 Tage bleiben, musst du vorab online ein Visum beantragen.

Unsere Einreise im August 2024 am Shanghai Pudong International Airport war einfach und relativ unspektakulär. Nach Ankunft musste von uns allen ein Einreiseformular selbstständig ausgefüllt werden. Danach mussten wir unsere Passdaten und Fingerabdrücke am Automaten einscannen. Es gab wirklich viele dieser Automaten, sodass man sich auch nicht lange anstellen musste. Erst danach folgt dann der eigentliche Check am Immigrations-Schalter, an dem ein Grenzbeamter ein Foto macht und den Pass kontrolliert. Zu unserer Verwunderung hat uns das Scan-Gerät automatisch auf Deutsch begrüßt. Alles High-tech eben!

Einreiseformular ausfüllen
Vom Flughafen ging’s mit dem Maglev in die City

Aber bevor du überhaupt ins Flugzeug steigst, solltest du dich auf alle Fälle mit dem Thema „Internet vor Ort“ und diversen Apps beschäftigen. Internet ist in China unverzichtbar! Dir vertraute Anwendungen wie Google Dienste (Google, Gmail, Maps, Drive) oder Social-Media-Kanäle wie Instagram, Youtube, oder Whatsapp laufen aufgrund der großen Firewall nicht. Möchtest du diese Dienste aber dennoch vor Ort während deiner Reise nützen, muss ein VPN verwendet werden, um diese Blockade umgehen zu können.

Hierfür ist vorab Recherchearbeit nötig, denn welche VPN-Programme tatsächlich aktuell funktionieren, ändert sich laufend. Wir haben hierzu diverse Blogs durchforstet und Erfahrungsberichte gelesen. Schlussendlich haben wir uns im August 2024 für zwei verschiedene VPNs entschieden, um auf Nummer-Sicher zu gehen. Bei beiden Optionen haben wir die Bezahlversion gewählt.

Zum einen vertrauten wir auf Mullvard. Der schwedische Dienstleister ist monatlich kündbar und kostet nur 5€, wobei bis zu fünf Endgeräte gleichzeitig betrieben werden können. Als Backup entschieden wir uns zudem für die chinesische App LetsVPN. Hierfür bezahlten wir USD 4,69. Leider könnt ihr erst in China mit Sicherheit sagen, ob die verwendete App wirklich etwas taugt oder nicht. Dennoch müsst ihr euch unbedingt noch zu Hause oder spätestens am Flughafen um die Installation und Einrichtung einer VPN-App kümmern. Denn einmal in China angekommen funktionieren Play- und App-Store nicht mehr! In unserem Fall haben jedenfalls sowohl Mullvard als auch LetsVPN während unserer gesamten Zeit vor Ort ohne Probleme funktioniert.

Tipp: Von vielen Anbietern gibt es eine kostenlose Testphase. Nutz diese und teste die App bereits zuhause, ob diese auf dem Notebook und Smartphone zuverlässig läuft.

The Bund, Shanghai

Zusätzlich zur Option eines VPNs gibt es die Möglichkeit, eine eSim auf das iPhone oder kompatible Android-Gerät zu laden. Dies sollte, bezogen auf mehrere Quellen, auch reibungslos funktionieren und ein VPN ist dann bereits inkludiert. Mangels passender Hardware nutzen wir jedoch die klassischen Micro-Simkarten.

Damit du überhaupt Internet vor Ort in China nutzen kannst, brauchst du eine lokale Sim-Karte. Entweder, wie bereits oben erwähnt, in Form einer vorab gekauften E-Sim. Oder, wie in unserem Fall, kauft ihr euch erst vor Ort eine lokale Karte.

Wie in vielen anderen Ländern auch, gibt es auch in China für Tourist*innen unterschiedliche Möglichkeiten, eine lokale Sim-Karte zu erwerben. Gleich nach Ankunft am Flughafen wirst du diverse Shops von Mobilnetzanbietern finden. In jedem Fall solltest du zuerst Preise und Angebote vergleichen, bevor du dich entscheidest.

Wir waren bei Ankunft soooo erledigt und haben den Fehler gemacht, gleich den erstbesten Store zu nehmen. Hier haben wir vermutlich mehr bezahlt, als wo anders. Dafür konnten die Angestellten Englisch und alles hat sofort reibungslos funktioniert. Für 15 Tage und 30 GB Datenvolumen haben wir 125 Yuan (ca. 16€) bezahlt.

Ruyi Peak, Yangshuo

Damit du für deine China-Reise gut vorbereitest bist, ist es unbedingt notwendig, vorab diverse Apps auf deinem Handy zu installieren und einzurichten. Wie auch bei uns im „Westen“ gibt es in China tausende davon. Ein paar jedoch sind unserer Ansicht nach für einen Aufenthalt vor Ort unverzichtbar!

Die #1 ist in unseren Augen ganz klar Alipay. Diese Anwendung verbindet alle wichtigen Dienste und Möglichkeiten, die man auf der Reise braucht. Von bargeldlosem Bezahlen über Taxi- oder Essenbestellungen bis Übersetzer lassen sich alle wichtige Funktionen gebündelt mit nur einer Installation verwenden. Am Wichtigsten jedoch ist Alipay zur bargeldlosen Bezahlung. Lade dir bereits zu Hause noch die App herunter und registriere dich. Damit du die App dann auch vor Ort nutzen kannst, musst du eine Kreditkarte hinterlegen. JA, auch wir hatten ein seltsames Gefühl dabei, aber als einzige Alternative bleibt einem Yuan-Noten in bar mitzuführen und zu hoffen, dass diese angenommen werden.

Denn: China ist quasi bargeldlos! Alles, also wirklich alles, wird mit dem Smartphone bezahlt. Ganz egal ob die Bananen am kleinen Straßenstand, oder das Essen im Restaurant. Bargeld gibt es in China zwar theoretisch noch, praktisch wird es aber nur noch selten akzeptiert. Stelle also unbedingt sicher, dass du vor deiner Reise Alipay als Zahlungsoption einrichtest.

Eine weitere durchaus nützliche Funktion, welche bereits in Alipay integriert ist, und wir auch mehrfach genutzt haben, ist Didi. Dabei handelt es sich um das chinesische Pendant von Uber, also eine Art Taxi-App. Direkt in der Ali-App kannst du hier Routen planen, Fahrer akzeptieren und nach der Fahrt auch zahlen und bewerten. Alles easy und unkompliziert.

Beijing

Da trotz VPN Google-Maps nicht zuverlässig arbeitet (die Straßen und Karten sind um einige hundert Meter verzerrt, sodass Navigieren und Orientieren fast unmöglich ist) nutzten wir als Android User die App Organic-Maps. Lade dir sicherheitshalber vorab die jeweiligen Regionen offline herunter. Laut Internet leistet hier das Kartenmaterial von Apple bessere Dienste, versichern können wir es an dieser Stelle aber nicht, da wir selbst keine Apple-Geräte nutzen.

Eine weitere praktische App und für eure Reise vermutlich unverzichtbar, ist der Google-Übersetzer. Einfach ein Foto knipsen, und in Handumdrehen hast du die Speisekarte oder den Zugfahrplan übersetzt. Funktioniert prima mit den chinesischen Schriftzeichen. Aber Achtung – da das Sprachpaket nicht downloadbar ist für eine Bildübersetzung, wird eine Internetverbindung über SIM oder WLAN vorausgesetzt. Wie in jeder Sprache kann es auch hier mal zu witzigen Übersetzungen kommen. Verlass dich also nicht immer 100% darauf.

Eine Alternative zu Alipay ist übrigens WeChat. Auch diese wird meist als „Must-Have“ bei China-Reisen genannt. Wir haben die App jedoch kein einziges mal vor Ort verwendet. Dennoch würden wir empfehlen, sie vor der Reise zu installieren und einzurichten.

Chinesische Mauer – Huanghuacheng

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