„Welcome to Uzbekistan“ : Die Usbeken und ihre Gastfreundschaft
Usbeken: „Welcome to Uzbekistan! Where are you from?“
Elsa: „Austria“
Usbeken: „Oh nice, Australia!“
Elsa: „No, not Australia. Austria”
Verwirrung. Fragende Blicke.
Elsa: „Near Germany“
Usbeken: „oooh Germany. Yes. Welcome to Uzbekistan!“
Ungefähr so sahen täglich unzählige Kurz-Unterhaltungen aus. Österreich ist nicht wirklich am Schirm der UsbekInnen. Meistens wirkte es sogar, als würde dieses Land für sie nicht existieren. Gut, als Österreicher*innen sind wir das doch irgendwie gewöhnt. Wir sind eben ein wirklich kleines Land. Es sei ihnen also verziehen. 😉 Welche Begegnungen wir während unserer Reise in Usbekistan mit den Menschen vor Ort gemacht haben, erfährst du in diesem Beitrag…
Während unserer Reise kamen immer wieder Usbeken und Usbekinnen auf uns zu, hießen uns in ihrem Land willkommen, und wollten sich mit uns unterhalten. Und auch wenn der Großteil davon kein Wort Englisch sprach, und wir uns oft mit Händen und Füßen unterhalten mussten, freuten wir uns über jede dieser Begegnungen!
Eine dieser Begegnungen war am großen Registan-Platz in Samarkand. Von weiten sahen wir bereits minutenlang eine Gruppe von Mädels kichern und tuscheln. Sie beobachteten uns, trauten sich aber nicht her. Bis Elsa ihnen zuwinkte. Voller Freude kamen sie zu uns her. Und da ging es auch schon los. „Welcome to Uzbekistan! Where are you from?“ Und so weiter. Den Rest kenn ihr ja 😉 Zum Abschluss gabs natürlich ein Fotoshooting mit allen, und die Fotos landeten sofort auf Instagram.
„Do you have Instagram?“ – war bei den jungen Leuten eine häufige Frage an uns. Nachdem wir ihnen dann dort „gefolgt“ sind, wurden uns nach der Verabschiedung meist noch freudige Blicke zugeworfen; a là „wie cool – eine Touristin aus Europa folgt mir auf Instagram! Danke!“ Heute, wo wir wieder zu Hause sind, dürfen wir uns bei jedem neuen Bild, das wir posten, auf unzählige Likes der UsbekInnen freuen. Auch Nachrichten erreichen uns noch täglich von Usbek*innen: Sollten wir nach Usbekistan zurück kommen, können wir uns auf ihre Hilfe verlassen. Und das, obwohl sie uns eigentlich ja gar nicht kennen…
Keine 30 Minuten später nach der Mädels-Gruppe tauchte eine Gruppe von Jungs auf. Selbes Prozedere. Und fünf Minuten später kam ein Mann auf uns zu, dieses Mal etwas älter, um mit uns ein Foto zu machen. Es folgte ein Whatsapp-Videochat mit einem Freund von ihm: „Schau wie cool! Das sind Touristen aus Europa!“, erzählte er ihm.
Knappe 33 Millionen Menschen leben übrigens in Usbekistan. Das Land ist ein sehr junges Land: Fast 40 % der gesamten Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt, und knappe 65 % sind unter 30 Jahre alt. Dies war während unseres Aufenthaltes auch deutlich zu spüren.
Es gab so viele tolle und auch lustige Begegnungen in Usbekistan, vor allem mit der jungen Bevölkerung des Landes, dass es uns schwer fällt, sich an alle zu erinnern. Begegnungen, die uns deutlich machten, wie hilfsbereit und freundlich die Menschen im Land sind.
In Tashkent schenkte Elsa ein junger Bursch zum internationalen Frauentag eine selbstgebastelte Blume. Ebenfalls in Tashkent schenkte uns eine Gruppe von Schüler*innen selbstgemachte Souvenirs: „We are happy that you are here in Uzbekistan!“.
In Samarkand drückte ein Mädchen Elsa eine Blume in die Hand, mit den Worten „Welcome to Uzebkistan“. Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Kokand schenkte uns die Rezeptionistin des Hotels ein Souvenir: „I hope, you liked it!“ Und im Zug nach Kokand drückte ein kleiner Bub Atti ein Bussi auf die Wange, bevor er kichernd wieder davon lief.
Eine weitere wundervolle Begegnung war, als wir auf Elbek getroffen sind. Elbek ist 20 Jahre alt, und Rezeptionist in der Unterkunft, in der wir geschlafen haben. Er überraschte uns mit seinen Arbeitskolleg*innen abends, als wir nach Hause kamen, nicht nur mit einem kostenlosen usbekischen Abendessen, sondern bat uns auch an, uns am nächsten Tag durch die Stadt zu führen.
„Ich möchte so gerne besser Englisch lernen und würde mich freuen, euch meine Stadt zu zeigen! Mein größter Traum ist es, zu studieren. Vielleicht auch eine Zeit lang im Ausland. Ich will viel lernen über die Welt. Und dann, dann will ich Touristenführer werden hier in Kokand.“ Wir waren erstaunt über seinen Ehrgeiz und freuten uns sehr, dass wir einen Tag mit ihm verbringen durften.
Wir besuchten mit ihm Moscheen, Medresen, eine Seidenfabrik, waren zu Besuch in einer Bäckerei, und zum Abschluss waren wir noch gemeinsam Essen in einem typisch usbekischen Restaurant. An Tagen wie diesen wird uns immer deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu eilen. Durch Menschen wie Elbek lernt man Land & Leute besser kennen, und wir sind dankbar, ihn getroffen zu haben.
Die Usbek*innen sind ein unglaublich liebes Volk. Auf uns wirkten sie auf den ersten Blick zwar meist etwas grimmig, aber der Schein trügt! Brauchst du Hilfe, kannst du auf sie zählen. Egal ob es darum geht, dir ein Taxi zu rufen, oder dir dabei zu helfen, so schnell wie möglich das Land zu verlassen 😉 (so wie das bei uns der Fall war.)
„Thank you for coming to Uzbekistan. Please, come again!” sagte der Offizier, der unseren Pass kontrollierte, kurz bevor wir in den Flieger stiegen. Gerne! Das machen wir.
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